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Freiwillige vor!

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Jeder, der selbst schon einmal in einem Verein aktiv war, kennt diese Situation: Das Geld ist knapp, es geht mehr schlecht als recht voran, aber der Wunsch nach zusätzlichen Mitarbeitern ist da. Sei es in der Geschäftsstelle oder im Trainerteam, bei der Organisation des Beachvolleyball-Turniers oder der Suche nach Sponsoren - Hilfe wird überall gebraucht, doch dafür neues Personal einzustellen? Dafür fehlen die Mittel. Gleichzeitig stehen viele Schulabgänger ohne konkrete Idee da, in welche berufliche Richtung es für sie einmal gehen soll, doch etwas im sportlichen Bereich, das könnten sie sich auf jeden Fall vorstellen. Nur, komplett ohne Vorerfahrung wollen sich diese jungen Menschen darauf nicht festlegen. Zur klassischen Win-Win-Situation wird diese Konstellation durch einen Freiwilligendienst im Sport.

Hierbei können die derzeitigen Möglichkeiten auf zwei Wege begrenzt werden: Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) wurde mit dem Ende der Wehrpflicht in Deutschland im Jahr 2011 als Nachfolger des Zivildienstes installiert, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) blieb als Institution bestehen. Ähnlichkeiten gibt es mehr als Unterschiede beide Dienste bieten auch in der Sportlandschaft die Möglichkeit, Einsatzstellen und Freiwillige zusammenzuführen.

In der Geschäftsstelle des Niedersächsischen Volleyball-Verbandes in Hannover hat man sich bereits daran gewöhnt, junge Gesichter an den Schreibtischen zu sehen. Zwei FSJ-Stellen pro Jahr schreibt Christine Kröger, Lehrreferentin des NVV, in der Regel aus - eine Maßnahme, die sich für den Verband bislang voll auszahlt. "Vor allem für einen kleinen Verband wie unseren sind FS J'ler sehr von Vorteil", weiß Kröger zu berichten: "Sie bringen immer frischen Wind und neue Ideen mit,  dringen inhaltlich teilweise tief vor und erarbeiten eine Menge." Die Freiwilligen übernehmen beim NVV viele administrative Aufgaben, werden aber auch außerhalb des Büros aktiv: Die Planung  und Durchführung von  Trainerfortbildungen, die Leitung von Schul-AG's oder die Betreuung der  eigenen Beachvolleyball-Serie sind nur  einige von vielen Tätigkeiten, die im Verbandswesen  anfallen. "Wir hatten in den letzten Jahren immer das  Glück, sehr motivierte junge Menschen  bei uns haben zu dürfen", freut sich Kröger. Bewerbung und Anmeldung sind einfach und  übersichtlich gestaltet - Vieles übernimmt der Träger Anika Münch sei ein gutes Beispiel.

Die  21-Jährige absolvierte, direkt nach dem Abitur, vom August 2012 an ein FSJ beim NVV und  blickt dankbar auf die gesammelten Erfahrungen zurück: "Es hat mir wirklich eine Menge gebracht. Nach der Schulzeit war ich mir erst nicht sicher, was ich beruflich machen will. Das FSJ war genau die Herausforderung, die ich brauchte, um mir zu zeigen, wo es lang gehen soll." Sportlich schaffte es Münch, die dem FSJ ein Sportmanagement-Studium anschloss, bei ihrem Heimatverein SV Gehrden bis in die Landesliga. In dieser Zeit wurde ihr klar, in der Sportwelt einen Beruf finden zu können. So kam sie auf die Idee, ein FSJ im Sport zu absolvieren, und informierte sich auf den Seiten der Deutschen Sportjugend. "Die Anmeldung und alle notwendigen Abläufe waren erstaunlich einfach gestaltet. SERVICE Freiwillige vor! Immer mehr Vereine und Verbände nutzen die Möglichkeit, junge Menschen einen Freiwilligendienst bei sich leisten zu lassen. Die sammeln so wertvolle Erfahrungen Die Betreuung von Kinder- und Jugendgruppen gehört zu den vielen Aufgabenbereichen eines Freiwilligen Schreibtisch einer FSJ'lerin: Viele Tätigkeiten werden im Büro erledigt, doch für Abwechslung ist gesorgt. Nach meiner Bewerbung und dem erfolgreichen Vorstellungsgespräch wurde die gesamte weitere Organisation von der Einsatzstelle und dem Träger, dem ASC Göttingen, übernommen." In der Regel übersteigt jedes Jahr die Zahl der Interessierten die Zahl der angebotenen Stellen. Deswegen liegt es an Kröger, die richtige Auswahl zu treffen. "Motivation und Ehrgeiz sollten die Freiwilligen schon mitbringen. Nicht alle Bewerber haben eine richtige Vorstellung davon, was sie bei uns erwartet", sagt die Lehrwartin. Münch sah ihre Erwartungen in der Praxis bestätigt: "Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich vorrangig um Büroarbeit handelt." Umso schöner, wenn auch auswärtige Einsätze auf dem Protokoll stehen: Münch begleitete den NVVKader zum Bundespokal, und machte an den für FSJ'ler obligatorischen 25 Seminartagen ihren C-Breitensport-Trainerschein. Kröger: "Vom Umfang her stellt das FSJ bei uns für die jungen Menschen eine verkürzte Ausbildung dar.

"Das Highlight war jedoch die Organisation der Beachvolleyball- Turniere auf Borkum. "Das war schon ab dem Februar 2013 meine Hauptaufgabe. Ich habe die Veranstaltung mit mehr als 4000 Sportlern dann drei Wochen vor Ort begleitet - ein tolles Erlebnis." Kröger schätzt die Arbeit, die die jungen Freiwilligen übernehmen. Auch finanziell gesehen lohne sich das freiwillige Jahr für den NVV, weil "es weniger kostet, zwei FSJ-Stellen zu unterhalten als eine Vollzeitstelle." Dafür sei jedoch der zeitliche Aufwand größer, der NVV müsse ständig Neue einarbeiten und ihnen die Arbeitsprozesse erläutern. "Im Endeffekt bieten wir vom Umfang her eine verkürzte Ausbildung an", sagt Kröger. Während das Konzept mit den Freiwilligen in Niedersachsen seit langem funktioniert, haben die Nachbarn vom Bremer Volleyball- Verband (BVV) ihre eigenen Erfahrungen mit dem FSJ gemacht. "Wir haben diese Stelle vor allem installiert, um unseren Vereinen und den Schulen bei der Jugendarbeit unter die Arme greifen zu können", erinnert sich Björn Panteleit, ehemaliger Vizepräsident des Verbandes. Zu seinem Bedauern wurde das Projekt FSJ nach einem Jahr wieder abgebrochen. Weitaus mehr Aufgaben hätte die Freiwillige Justine Husmann in ihrer Zeit beim BVV übernehmen können, doch zu wenige Vereine nahmen das Angebot des Verbandes an. Er hätte sich davon doch mehr erhofft, sagt Panteleit: "Mit  dem FSJ zu arbeiten, birgt viele Möglichkeiten, da kann noch viel mehr passieren." Die Implementation einer solchen Stelle in eine Organisationsstruktur birgt also auch Hindernisse. Sicher ist, dass das Potenzial der Freiwilligendienste in der Sportlandschaft noch lange nicht ausgeschöpft ist. FSJ und BFD sind bei Jugendlichen beliebt, die Teilnehmerzahlen entwickeln sich stetig nach oben. Auch für viele Vereine bleiben die Freiwilligendienste somit eine interessante Option.

(Quelle: Volleyball Magazin 10.2014 Autor: Patrick Gruhn)

veröffentlicht am Montag, 29. September 2014 um 13:13; erstellt von T, R
letzte Änderung: 10.10.14 10:31

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